Obstbaumschnitt - aber richtig
Mit etwas über 20 Personen war das von den beiden CDU-Urgesteinen Fred und Josef Fröschen organisierte und am 13. Februar 2016 stattgefundene Seminar „Obstbaumschnitt – aber richtig!“ gut besucht. Als Referent fungierte Herbert Theißen aus Wassenberg, der beruflich bei der Biologischen Station Aachen tätig und allseits als Baumfachmann anerkannt ist.
Nach offizieller Begrüßung durch CDU-Stadtverbandsvorsitzenden Oliver Walther wurden die Seminarteilnehmer nicht nur mit den theoretischen Grundkenntnissen des Obstbaumschnitts vertraut gemacht. Vielmehr vermittelte Herbert Theißen, dass Obstbaumschnitt auch mit Landschaftspflege zu tun hat. Obstbäume sind ein Teil unserer Landschaft und ein prägendes Element unserer Heimat. Dem aufmerksamen Landschaftsbetrachter ist sicherlich bekannt, dass sich in verschiedenen Ortsteilen von Übach-Palenberg noch bzw. wieder diverse Obstwiesen befinden. Die sich hierauf befindlichen Obstbäume bedürfen der regelmäßigen Pflege, damit sie gesund alt werden können. Apfelbäume erreichen so ein Alter von ca. 100 Jahren. Es gibt Birnbäume, die sogar bis zu 300 Jahre alt sind. Gut gepflegte Bäume erbringen zudem einen besseren Ertrag und sind weniger anfällig für Schädlingsbefall. Herbert Theißen wies in Laufe des theoretischen Teils darauf hin, dass bereits die Auswahl der Sorte für eine gute Obsternte mitentscheidend ist. Gerade die heimischen und alten Sorten sind an die Bodenverhältnisse und klimatischen Verhältnisse unserer Region angepasst. Bei einer Neuanpflanzung sind die ersten 5 bis 10 Jahre entscheidend für die Entwicklung eines Baumes. So sollte der junge Baum jährlich geschnitten werden, damit er ein stabiles Traggerüst bekommt und sich gesund und kräftig entwickeln kann.
Beim Beschneiden der Bäume gilt es, einfache Regeln zu beachten, die sowohl für junge als auch für ältere Bäume gelten. So werden alle Zweige und Äste, die senkrecht stehen und meist Wasserschosse sind, ausgeschnitten. Ebenso ausgeschnitten werden Zweige und Äste, die nach innen wachsen bzw. die andere Äste kreuzen. Wichtig ist zudem, dass in der Baumkrone die Äste nicht zu dicht stehen.
Nach all diesen theoretischen Informationen ging es für die Teilnehmer dann in den praktischen Teil des Seminars, der auf einer Streuobstwiese in der Nähe der Erlöserkirche im Ortsteil Übach stattfand. Hier verpasste Herbert Theißen einem etwa 70 Jahre alten, nicht gepflegten und stark verwilderten Baum einen Verjüngungsschnitt. An weiteren dort stehenden Bäumen konnten die Seminarteilnehmer die erworbenen theoretischen Kenntnisse und sachkundiger Aufsicht in der Praxis üben.
Josef und Fred Fröschen dankten zum Ende der Veranstaltung dem Dozenten Herbert Theißen im Namen des CDU Stadtverbandes Übach-Palenberg ganz herzlich für die vielen theoretischen und praktischen Hinweise und Anregungen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Oberstbaumschnitt-Seminars dankten Herbert Theißen mit einem längeren Applaus. Wer sich näher mit dem Thema Streuobstwiesen und Obstbaumschnitt befassen möchte, der findet weitergehende Informationen auf der Internetseite der Biologischen Station Aachen (www.bs-aachen.de).
Veröffentlicht: 21.02.2016 20:02
Autor: Walter Junker
Letzte Änderung: 05.03.2016 12:03