Riegel vor!
Auch in Übach-Palenberg sind Einbrecher immer wieder unterwegs. Schnell und hemmungslos dringen Einbrecher in Häuser ein. Durch geeignete Vorsorgemaßnahmen kann den „Einbrechern Zeit gestohlen werden“, so die Aussage von Kriminalhauptkommissar Wolfgang Ulbrich von der Kreispolizeibehörde Heinsberg bei der Informationsveranstaltung des CDU-Ortsverbandes Scherpenseel, die am 23. Januar 2014 im Grenzlandhof stattfand. Nach Begrüßung der fast 80 Anwohnerinnen und Anwohner aus dem ganzen Stadtgebiet durch Organisator und stv. CDU Ortsverbandsvorsitzenden Dietmar Lux teilten KHK Ulbrich und sein Kollege PHK Liebernickel nur zu gerne ihr Fachwissen zum vorbeugenden Schutz vor Einbruchdiebstahl.
KHK Ulbrich bei seinem Vortrag
Foto: Walter Junker
Vorne weg stellte Hauptreferent KHK Ulbrich einige statistische Zahlen. Dabei überraschte er die Anwesenden mit der Aussage, dass Einbrüche meist spontan erfolgen. Etwa drei bis fünf Sekunden benötigt ein Einbrecher, um ein normales ungesichertes Fenster aufzuhebeln um dann in das Haus, in die Wohnung einzudringen. Die Aufenthaltsdauer von Einbrechern in den Häusern bzw. den Wohnungen beläuft sich – auch statistisch festgestellt – auf etwa 10 bis 15 Minuten. „Schnell rein und schnell wieder heraus“ – könnte das Motto der Einbrecher beschrieben werden. Der geldwerte Schaden eines „normalen“ Einbruchdiebstahls beläuft sich auf etwa 2.000 € bis 3.000 €, so KHK Ulbrich. Diese materiellen Schäden sind meist durch eine Versicherung abgedeckt. Viel gravierender sind aber die psychischen Folgen für die durch Einbruch Betroffenen. In vielen Fällen treten sogenannte Einbruch-Traumata ein. Zu den im Kreis Heinsberg jährlich ca. 900 zur Anzeige gebrachten Wohnungseinbrüchen zählen auch die etwa 300 Anzeigen, bei denen es die oder der Einbrecher bei dem Versuch einzubrechen belassen musste. Hier waren die diversen Möglichkeiten in ein Haus oder in eine Wohnung einzubrechen derart gesichert, dass dem „Einbrecher“ die Zeit quasi davonlief oder aufmerksame Nachbarn erfolgreich einschritten. Viele mögliche Maßnahmen, die dazu dienen, den „Widerstandszeitwert“ zu erhöhen, wurden von KHK Ulbrich vorgetragen. Eine Kernaussage dabei lautete: „Das persönliche Schutzbedürfnis feststellen und bereit sein, für die eigene Sicherheit Geld auszugeben.“ Hierzu gehört u. a. auch, alle für Einbrecher erreichbaren Elemente festzustellen, die ohne Steighilfe erreichbar sind. Selbstverständlich sollte es den Eigentümern sein, dem Einbrecher keine Steighilfen, wie z. B. eine auf dem frei zugänglichen Grundstück lagernde Leiter quasi als Einbruchshilfeausstattung zur Verfügung zu stellen.
Für Neubauten und Bauherrinnen und Bauherrn muss gelten, nur einbruchshemmende Fenster, Rolladen, Türen, Gitter nach DIN EN 1627 – 1630 (bzw. RC 2 N bis 6) einzubauen bzw. fachgerecht einbauen zu lassen. Aber auch bereits bestehende Häuser bzw. Wohnungen können nachträglich einbruchshemmend ausgestattet werden. Die fachgerechte Montage von nachrüstbaren Sicherungen – hier gelten als Maß die Bestimmungen DIN 18104, Teil ½ - ist immer sinnvoll. Abschreckend, weil bei einem Einbruch nur mit großem Zeitaufwand zu überwinden, sind Türschutzbeschläge nach DIN 18257 ES 1-3, Profilzylinder nach DIN 18252 oder Panzerquerriegelschlösser sowie Lichtschachtsicherungen. Eine Prävention der kostenlosen Art ist unter dem Stichwort „wachsamer Nachbar“ zu nennen. „Achten Sie auf unbekannte Personen und/oder auf verdächtige Situationen nebenan. Alarmieren Sie in Verdachtsfällen sofort die Polizei über den Notruf 110“ brachte PHK Ulbrich die nachbarschaftliche Hilfe auf den Punkt. Bei der gut 1 ½ Stunden dauernden kurzweilig gestalteten Informationsveranstaltung beantwortete PHK Ulbrich eine ganze Anzahl von Fragen zu konkreten sicherheitstechnischen Fragen. Die Veranstaltung hat - hierin waren sich alle Anwesenden einig - viele interessante Aspekte aufgezeigt, wie vorbeugender Einbruchschutz bei Neubauten und auch durch nachträglichen Einbau möglich ist.
von rechts nach links: Organisator und stv. Ortsverbandsvorsitzender Dietmar Lux, PHK Liebernickel, KHK Ulbrich, die Vorsitzenden der Senioren Union und der Jungen Union, Artur Wörthmann und Robert Kohnen
Foto: Walter Junker
Zum Ende der Veranstaltung bedankte sich Dietmar Lux im Namen der CDU Übach-Palenberg bei den beiden Polizeihauptkommissaren für die vielen guten Anregungen. Wer weitere Informationen zu diesem Thema nachlesen möchte, kann dies im Internet unter:
Präventionstipps Wohnungseinbrüche
Veröffentlicht: 31.07.2014 23:07
Autor: Walter Junker
Letzte Änderung: 31.07.2014 23:07